Abfrage von Informationen zu einer URN

Die URN bzw. der Namensraum URN:NBN nach RFC 8458 wird von der DNB und anderen Bibliotheken genutzt, um Identifier zu vergeben, die nicht an einem technischen System hängen (siehe URN-Service der DNB).

Für DOI gibt es ja eine API um zumindest URL und Datum des Identifiers abzufragen:

https://doi.org/api/handles/10.5281/zenodo.15573531

Für viele DOI können zudem Metadaten über die identifizierte Publikation via DataCite abgerufen werden:

https://api.datacite.org/dois/10.5281/zenodo.15573531

Wo gibt es Vergleichbares für URN? Die Weiterleitungs-URL lässt sich mit HTTP HEAD ermitteln z.B.

curl -I https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:swb:ch1-200701390

Unter https://nbn-resolving.org gibt es ein Formular um sich alle URLs anzuzeigen:

Die entsprechende maschinenlesbare API (siehe Dokumentation) ist anscheinend nicht frei zugänglich, obwohl es kein Schreibzugriff ist (?):

https://api.nbn-resolving.org/v2/urns/urn/urn:nbn:de:swb:ch1-200701390/my-urls

Wie und wo können Metadaten zu einer URN abgefragt werden? Die Daten liegen ja letztendlich in einem Katalog oder Repository aber wie komme ich automatisierbar (?) von der URN zum Repository z.B. https://monarch.qucosa.de/ und dort an die Metadaten? Abgesehen davon, dass der Schritt zum API-Endpunkt OAI-PMH des Repository auch nicht definiert ist (hier z.B. https://monarch.qucosa.de/oai/?) ist dort sowieso kein Lookup via URN möglich sondern es werden Repository-Interne Identifier benötigt (hier z.B. oai:qucosa:de:qucosa:18781), die der URN-Resolver nicht liefert.

Wenn es keinen einfach Lookup-Mechanismus gibt erschließt sich mir der Nutzen von URN nicht ganz, oder habe ich etwas übersehen?

der „österreichische“ URN-Resolver kann für seine URN zumindest ein XML ausliefern, das Ziel-URL und Erstelldatum (u.a.) ausgibt:

https://resolver.obvsg.at/resolver?identifier={YOUR:URN:HERE}&verb=full&xml=on zB. https://resolver.obvsg.at/resolver?identifier=urn%3Anbn%3Aat%3Aat-ubw%3A1-29812.65203.284761-7&verb=full&xml=on

Allerdings besteht dadurch auch keine Möglichkeiten zu bibliographischen Metadaten maschinell zukommen ohne erst wieder herauszufinden, wie und wo Metadaten für das Objekt gespeichert sind.

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Das im XML verlinkte XML Schema zum Declaration of Persistent Identifier Data Exchange Format (pidef) berücksichtigt zwar keine Metadaten aber zumindest ein paar zusätzliche Angaben zu den URLs:

Information about the persistent identifier itself.
- identifier ....: a persistent identifier
- fragment ......: a well defined part of the digital resource named by this identifier
- owner .........: the institution that registered this identifier (see institutionType)
- created .......: timestamp of first registration
- last_modified .: timestamp of last modification. Equal to created or NULL if no modifications occured 
- last_checked ..: timestamp of last link check. NULL if no link check completed yet
- comment .......: human readable comments

Der „owner“ hat leider keine eigene PID und ist es lassen sich keine Rückschlüsse auf die Art es Systems ziehen, wo die URLs liegen. Die Beispiel-URN resolved zu https://othes.univie.ac.at/18810, die Seite ist im Moment down, vielleicht schlechtes Beispiel.

Zu DOIs noch: Man kann zunächst die zugehörige Agency abfragen, da nicht alle DOIs von CrossRef und DataCite registriert werden (z.B. EU-Dokumente oder asiatischer Raum). Für das Beispiel:

https://doi.org/ra/10.5281/zenodo.15573531 oder https://api.crossref.org/works/10.5281/zenodo.15573531/agency

Zudem unterstützen einige Agencies (mindestens CrossRef und DataCite) auch ContentNegotation und DOI.org leitet auch solche Anfragen einfach weiter. Damit kann man häufig mit einer einzigen Anfrage direkt RDF-XML oder die Metadaten in einem anderen Format bekommen, z.B.

curl -LH "Accept: application/vnd.citationstyles.csl+json, application/rdf+xml" https://doi.org/10.5281/zenodo.15573531

Bei URN gibt es m.W. keine zenrale Instanz die DOI.org und im Prinzip dann auch viele Untervarianten von URNs. Die URNs der Nationalbibliotheken (also urn:nbn) sind zumindest teilweise über die von Dir verlinkte GUI abfragbar (auch Länder ausserhalb vom DACH-Raum). Man kann das Resultat auch als JSON bekommen:

https://nbn-resolving.org/json/urn:nbn:de:swb:ch1-200701390

Die OAI-PMH-Schnittstellen von Repositorien sind auch im ROAR gesammelt, z.B. MONARCH Multimedia ONline ARchiv CHemnitz - Registry of Open Access Repositories, wobei dann wiederum nicht jedes Repo die gleichen Metadaten-Formate anbietet. Man muss bei der DNB für die URNs die Metadaten im epicur-Format über die Schnittstelle anbieten.

Alternativ könnte man aber auch gar nicht zu den Repositorien gehen sondern die DNB-ID aus dem anderen Link (z.B. 1212628128 aus https://d-nb.info/1212628128/34). Damit kann man die Schnittstellen der DNB dann wiederum nach Metadatenabfragen, z.B.

curl -LH "Accept: application/vnd.citationstyles.csl+json, application/rdf+xml" https://d-nb.info/1212628128

So ein Vorgehen sollte zumindest für urn:nbn:de funktionieren. Schöner wäre aber, wenn man direkt etwas machen könnte ohne die Umwege und auch etwas was möglichst für alle Nationalbibliotheken funktionieren würde.

Diskussionen zu URN und die fehlenden/schwierigen Möglichkeiten bzgl. Metadaten gab es auch schon im Zotero-Forum: Search - Zotero Forums

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