Bericht vom ersten Metadaten-BarCamp
Am 27. November hat das erste Metadaten-BarCamp stattgefunden im Gebäude des hbz in Köln.
In der Ankündigung hieß es:
Das BarCamp findet im Rahmen der SWIB24 statt und ergänzt die Online-Konferenz um ein überregionales, deutschsprachiges Format zum direkten persönlichen Austausch, zur Diskussion und Vernetzung.
Bei einem BarCamp gestalten die Teilnehmer:innen die konkreten Inhalte gemeinsam aus. Dies geschieht zu Beginn des Camps in der Session-Planung. Eingeladen sind alle Metadaten-Praktiker:innen, die sich mehr Vernetzung mit Fachkolleg:innen wünschen, an persönlichem Austausch, Diskussionen und dem Voranbringen der Community interessiert sind.
Ein kleiner, bunter Kreis
Wir hatten die maximale Teilnehmer:innen-Zahl auf 45 Personen begrenzt, was wahrscheinlich eine ganz gute Begrenzung für ein BarCamp dieser Art ist. Insgesamt hatten sich 17 Personen angemeldet, davon sieben hbz-Angestellte. Da der Termin Ende November war, sind leider einige Personen wegen Krankheit ausgefallen, und am Ende waren wir zu elft mit vier Personen von der gastgebenden Institution hbz. Diese elf Personen kamen aus recht unterschiedlichen Zusammenhängen:
- Verbundzentralen
- zentrale Fachbibliothek
- Universitätsbibliothek
- Spezialbibliothek mit angegliedertem Verbund kleiner Bibliotheken
- Nationalbibliothek
- FWU – Medieninstitut der Länder
- mehrere waren involviert in der National Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)
Die Laune war bestens und es wurde nicht langweilig. Hier ein Foto der Gruppe:
Zwei Sessionblocks mit je 2-3 Sessions
Wir begannen mit einer Vorstellungsrunde und machten dann die Sessionplanung.
Für vier Sessions wurden in Pads Notizen festgehalten:
- Community und MOOCS
- Chancen und Herausforderungen bei der Inhaltserschließung
- Open / Accessible Metadata
- Historizität von Metadaten / Normdaten
Zwei weitere Session-Vorschläge führten zu einem Zweiergespräch aus dem zwei Ergebnisse hervorgingen: zum einen Forums-Thread zur Entwicklung von LOD in DACH-Bibliotheken und zum Anderen eine Liste von Anforderungen, die ein DDC-Service von OCLC erfüllen muss, um Mehrwert zu bieten.
Pausen-Demos
Da mit zwei Session-Blocks und elf Teilnehmer:innen die Anzahl durchzuführender Sessions recht begrenzt war aber doch einige Themen in der Sessionplanung zusammenkamen, haben wir Vorstellungen von Software-Lösungen in einen spontan etablierten Mittagspausen-Demo-Block verschoben. Vorgestellt wurden in je ca. 5 Minuten:
- Metafacture / Metafacture Playground: Metafacture Playground
- DatAasee: GitHub - ulbmuenster/dataasee: DatAasee - A Metadata-Lake for Libraries; Docs mit Screenshots: dataasee/docs/docs.md at main · ulbmuenster/dataasee · GitHub
- BARTOC und coli-conc.
SWIB-Stream anschauen und Brauhausbesuch
„Public Viewing“ der SWIB Vorträge - das macht tatsächlich mehr Spass, als alleine zu gucken! (Was auch an dem legendären Walk-and-Talk-Vortrag Shuai Wangs „Examining LGBTQ±related concepts and their links in the Semantic Web“ liegen könnte: Wang wurde von seinem Vortragsplatz während seines Vortrages verscheucht, und hielt trotzdem souverän, mit Laptop in der Hand auf der Suche nach einem halbwegs ruhigem Plätzchen im Treppenhaus, seinen Vortrag weiter).
Eine Schwierigkeit beim „Public-Viewing“ war, dass die Folien der Präsentationen teilweise recht kleine Schrift hatten und dies nicht von überall im Raum ausreichend lesbar war.
Der Mehrwert des Beisammenseins zeigte sich erst recht beim abendlichen Brauhausbesuch, selbst, oder gerade wenn dort ein Laptop mit einer Präsentation geöffnet wird, um bei einem Meter Kölsch auch Arbeitsthemen weiter zu besprechen.
Fazit
Hier stichpunktartig einige Dinge, die wir mitgenommen haben:
- Es ist fruchtbar, wenn Metadatenpraktiker:innen aus verschiedenen Bereichen zu einem persönlichen Austausch zusammenkommen und über den Tellerrand schauen, um Synergien und Kooperationspotenziale auszuloten. Am Ende profitieren alle – Bibliotheken, Verbünde, NFDI etc. – von einer nachhaltigeren, zukunftssicheren Infrastruktur.
- Ein BarCamp funktioniert auch mit einer kleinen Anzahl Teilnehmer:innen gut und es kann auch dann zu lebhaften und interessanten Sessions führen.
- Dennoch sollte eine mögliche Folgeveranstaltung im kommenden Jahr früher und besser beworben werden, um ein paar mehr Menschen auch aus andetren Bereichen – z.B. Forschende und ÖB’ler:innen – dabei zu haben.
- Auch sollten wir die Veranstaltung – wie von @jorol vorgeschlagen – zeitlich so strukturieren, dass auch Menschen mit einer längeren Anreise teilnehmen können, ohne direkt zwei Übernachtungen buchen zu müssen.
- Lokale(re) SWIB-Nodes, auch wenn nur gemeinsam der SWIB-Stream angeschaut wird, bringen einen Mehrwert hinsichtlich Spaß und fachlichem Austausch. Wir wollen diese Idee der SWIB-Nodes im kommenden stärker propagieren und dann z.B. auch Fotos von den lokalen Gruppen im SWIB-Forum teilen oder eine Live-Schalte zu den verschiedenen Events zu machen.